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Prof. Dr. Wenwen Fang als Professorin an den TUM Campus Straubing berufen

Der Campus Straubing der Technischen Universität München (TUM) erhält hochrangige Expertise im Bereich der Materialwissenschaften: Seit Anfang September lehrt und forscht Prof. Dr. Wenwen Fang (36) am TUM Campus Straubing (TUMCS) für Biotechnologie und Nachhaltigkeit. Prof. Fang leitet dort die Professur für Partikel- und Fasertechnologie für biobasierte Materialien. Für ihre Forschung hat die junge Wissenschaftlerin bereits eine renommierte EU-Anschubfinanzierung erhalten.

Prof. Dr. Wenwen Fang

Prof. Dr. Wenwen Fang lehrt und forscht seit Anfang September am TUM Campus Straubing. (Foto: Jan Winter/TUM)

Wenwen Fang wechselt von der Aalto-Universität in Helsinki nach Straubing. In Finnland hat die gebürtige Chinesin bereits von 2014 bis 2018 promoviert. Nach ihrer Promotion arbeitete Fang als Postdoktorandin unter anderem an der Universität Freiburg, ehe sie im Jahr 2020 wieder in die finnische Hauptstadt zurückkehrte. Nun folgt Fang dem Ruf der Technischen Universität München.

Zellulose als Biomaterial nutzen

Die Partikel- und Fasertechnologie für biobasierte Materialien mit dem Schwerpunkt der Integration biogener Materialien besitzt ein hohes Innovationspotenzial sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die industrielle Anwendung. Der Fokus der Professur liegt auf der Integration biogener Materialien, um nachhaltige Partikel und Fasern herzustellen. Ein Schwerpunkt liegt in der Nutzung von Zellulose und Proteinen.

Für diese Zellulose-Forschung hat Prof. Fang hat vor Kurzem mit dem sogenannten ERC Starting Grant eine EU-Anschubfinanzierung erhalten. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert Pionierforschung und genießt in der Forschungslandschaft einen hervorragenden Ruf. Die angesehenen ERC Starting Grants richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich am Anfang ihrer Karriere befinden und sind mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert.

Zellulose ist das am häufigsten vorkommende Biopolymer der Erde und bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, etwa als Verpackungsmaterial oder als Textil. Da Zellulose jedoch nicht schmilzt, kann sie bislang nur bedingt in der Massenproduktion genutzt werden. Ursache hierfür sind molekulare Verbindungen des Rohstoffs: Ab einer Temperatur zwischen 240 und 350 Grad Celsius zersetzt sich die Zellulose und lässt sich nicht mehr wie gewünscht bearbeiten. Hier setzt Prof. Fang an: Mit Infrarot-Lasern will sie die chemischen Verbindungen durch Photonen-Energie aufbrechen. Die Forscherin verspricht sich hiervon nicht nur Erkenntnisse über Zellulose und ein neues Verfahren zur Bearbeitung des vielversprechenden, nachhaltigen Rohstoffs, sondern grundsätzliches Wissen über supramolekulare Strukturen und Dynamiken bei Biomaterialien.

Prof. Fang freut sich auf ihre neue Aufgabe in Straubing. „Der TUMCS mit seiner interdisziplinären Forschung bietet eine tolle Grundlage für mich und meine Forschung. Meine Arbeit konzentriert sich auf die Umwandlung von erneuerbaren Rohstoffen und Abfallströmen in Hochleistungsfasern und unterstützt damit direkt die Mission des TUMCS, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern“, sagt Prof. Fang. „Durch die Entwicklung innovativer Spinntechnologien wollen wir biobasierte Fasern herstellen, die mit synthetischen Alternativen konkurrieren können. So gehen wir Umweltprobleme wie die Verschmutzung mit Mikroplastik durch die Textilindustrie an.“

„Unser Studienangebot erweitern“

Prof. Volker Sieber, Rektor des TUM Campus Straubing, sieht die Berufung von Prof. Fang als große Bereicherung für den Universitätsstandort Straubing. „Mit Wenwen Fang haben wir eine herausragende Wissenschaftlerin für den TUMCS gewonnen. „Ihre Expertise wird die Kompetenzen in der materialwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Forschung am TUMCS weiter stärken und unser Lehrangebot in diesem zukunftsorientierten Bereich erweitern.”