Vor Kurzem ist in München die Zukunftsstudie DAS DEEP TECH MANIFEST: WECKRUF FÜR EINEN SCHLUMMERNDEN RIESEN: Wie wir Deep Tech in Deutschland zum nachhaltigen Erfolg führen vorgestellt worden. An der IX Zukunftsstudie waren mit Prof. Claudia Doblinger (Technology and Innovation Management) und Prof. Dominik Grimm (Bioinformatik) auch zwei Professoren des TUMCS beteiligt. Beide gehörten dem Expertenpanel im Bereich Forschungseinrichtungen an.
Unter der Schirmherrschaft des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie mit führenden Konsortialpartnern aus der Wirtschaft hat der MÜNCHNER KREIS die 9. Fortführung der Zukunftsstudie veröffentlicht. Die Studie widmet sich der Frage, wie Deutschland zu einer führenden Deep Tech Nation werden kann. Sie beleuchtet den Wirtschaftsstandort Deutschland im Kontext der Deep Tech Revolution und gibt Orientierung für eine nachhaltige Zukunft durch technologische Innovationen. Herausgekommen ist DAS DEEP TECH MANIFEST – Weckruf für einen schlummernden Riesen. Die Befunde der Studie zeigen, dass Deutschland (noch) das Potenzial hat, eine internationale Führungsposition bei Deep Tech einzunehmen. Doch dazu ist eine grundlegende Neuorientierung der Forschungs- und Innovationsausrichtung notwendig, um Aktivitäten und Investitionen verstärkt auf Deep Tech zu fokussieren.
Um wieder in den sicheren Handlungsraum für die Menschheit zurückzukehren, sind enorme Anstrengungen notwendig. Der technologische Fortschritt, gerade im Bereich von Deep Tech Innovationen, nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Ein Beispiel unter vielen zur Verdeutlichung des Potenzials liefert Prof. Dominik Grimm vom TUM Campus Straubing und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Er schätzt, dass das durch Alphabet bzw. Google in 2024 veröffentlichte KI-Modell AlphaFold 3 zu großen Durchbrüchen in der Bioinformatik und Strukturbiologie fuhren wird. Durch die Fähigkeit, präzise und schnell Proteinstrukturen vorherzusagen, konnte die Entwicklung neuer biobasierter Technologien und Produkte erheblich beschleunigt und optimiert werden. Dies konnte eine biobasierte Wirtschaft ermöglichen, in der fossile Rohstoffe durch nachwachsende biologische Ressourcen ersetzen werden.
Das Statement von Prof. Grimm im Wortlaut:
„KI-Modelle wie AlphaFold 3 bieten einen gigantischen Mehrwert bei der Suche nach neuen Enzymen oder Proteinen. Durch generative KI-Modelle kann der enorme Suchraum an potenziellen Kandidateneingeengt und optimiert werden und der Prozess deutlich schneller und effizienter als durchherkömmliche Laboransätze gemacht werden. Dies wird ein wichtiger Baustein sein, von einer erdölbasierten Industrie wegzukommen hin zu einer biobasierten Industrie.“– Prof. Dr. Dominik Grimm (Professor für Bioinformatik, TUM Campus Straubing)